Ein Interview mit dem Architekt

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Was war die städtebauliche Idee hinter dem Projekt?

Jan-André Meyer: "Die städtebauliche Idee bestand darin, die westliche Flanke des Pallottiner Areals so großzügig wie möglich zu gestalten, während die urbane Dichte beibehalten wurde. Dabei sollten die Stadtvillen eine Verbindung zu den östlich angrenzenden offenen Höfen herstellen. An bestimmten Stellen wurden sogar Gebäude ausgespart, wie zum Beispiel an der Süd-Ecke des Grundstücks. Zusätzlich wurden die Fassaden von der Grundstücksgrenze zurückgesetzt. Das gesamte Gebäudeensemble wurde durch verschiedene Elemente gegliedert und unterteilt, wobei die Stadtvillen auch Bezug zu den benachbarten Baufeldern aufnehmen sollten, die eine offenere Struktur mit Platzsituationen und größeren Abständen zwischen den Gebäuden aufweisen."

Wie wurde die hohe Qualität der Wohnungen in Bezug auf Ausblick, Belichtung und Sonnenstunden erreicht?

Jan-André Meyer: "Die Fragestellung war, wie man trotz einer verdichteten Bebauung eine hohe Qualität der Wohnungen hinsichtlich Ausblick, Belichtung und Sonnenstunden im Wohnraum ermöglichen kann. In der Regel sind Wohnungen in einer urbanen Bebauung einseitig belichtet oder durchgesteckt. Die Wohnungen an den Gebäudeecken stellen dabei die Ausnahme dar. Um diesen Nachteil zu vermeiden, haben wir größere Öffnungen in der Typologie vorgesehen und können somit anteilig mehr Eckwohnungen mit einem zweiseitig offenen Ess-Wohnraum anbieten. Zusätzlich haben die Wohnungen Fensteröffnungen in bis zu drei Himmelsrichtungen, die viel Licht zu unterschiedlichen Tageszeiten einlassen und somit ein offenes und helles Wohngefühl unterstützen. Dadurch entstehen Blickbezüge aus dem Wohnraum in Richtung Süden und Westen oder der Wohnraum orientiert sich nach Osten zu den öffentlichen Grünflächen und der Marienkapelle, um somit auch mehr Blick in die Ferne zu erhalten. Dazu kommen Loggien und Terrassen mit Mittags- und Nachmittagssonne."

Wie gehen Sie bei einem Projekt wie dem Pallottiner Areal vor?

Jan-André Meyer: "Bei uns steht ein harmonisches Zusammenspiel zwischen hoher räumlicher Qualität und technischer Umsetzung im Vordergrund, wobei wir die vielschichtigen Vorgaben berücksichtigen. Besonders beim Wohnungsbau ist es unser Anspruch, qualitativ hochwertige Räume mit gut organisierten Grundrissen zu entwerfen, die zu schönen Wohnungen mit viel natürlichem Licht, vielen Sonnenstunden und guten Raumproportionen führen. Wir haben die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer buchstäblich im Blick, indem wir während des Entwurfs- und Planungsprozesses kontinuierlich virtuelle 3D-Begehungen des BIM-Modells durchführen. Dadurch können wir die Architektur, die räumliche Wahrnehmung, die Blickbezüge, den Lichteinfall usw. überprüfen und jede Wohnung sowie das gesamte Gebäudeensemble im Entwurf kontinuierlich weiterentwickeln. Die Verwendung modernster BIM- und 3D-Visualisierungstechnologien ist ein integraler Bestandteil unserer Arbeitsweise bei der Entwurfs- und Projektumsetzung."

Gibt es einen Zeitpunkt bei der Umsetzung des Projektes, auf den Sie besonders gespannt sind?

Jan-André Meyer: "Mit der heutigen Technologie können wir uns vieles vorstellen und virtuell durch die Räume gehen. Aber der Moment, auf den ich besonders gespannt bin, ist, wenn wir nach fünf Jahren tatsächlich vor Ort im Innenhof stehen. Dann wird das, was wir geplant und entworfen haben, zur Realität geworden sein. Es sind die Menschen und die Natur, die den Raum und die Architektur zum Leben erwecken. Deshalb bin ich gespannt darauf zu sehen, wie die Bewohner die Gebäude und Wohnungen nutzen und wie die Pflanzen die Gebäude überwuchern und alles zusammenwächst. Die Vegetation, insbesondere die Begrünung der Fassaden, ist ein wichtiger Teil der Architektur. Es wird sehr spannend sein zu sehen, ob unsere Ideen für die Wohnungen und die Architektur erfolgreich sind und ob die Menschen zufrieden sind."

Ist es immer noch aufregend für Sie, ein neues Gebäude-Areal zu planen oder ist das Routine geworden?

Jan-André Meyer: "Ja, es ist immer noch aufregend für mich, ein neues Gebäude-Areal zu planen. Jedes Projekt bringt neue Herausforderungen mit sich, denen wir uns mit Freude und hohem Gestaltungswillen stellen. In den letzten drei Geschosswohnungsbau-Projekten wurden wir beispielsweise mit hohen Stellplatzanforderungen konfrontiert, die im Verhältnis zur Grundstücksgröße und der zulässigen BGF sehr hoch waren. Wir haben diese Herausforderung mit einer anspruchsvollen Planung von Tiefgarage und Gebäuden gelöst. Ein weiteres neues Thema ist die Fassadenbegrünung, die im Bebauungsplan des Pallottiner Areals aufgenommen wurde. Wir begrüßen diese Entwicklung sehr und haben komplexe Flächenberechnungen genutzt, um trotz unpräziser Definition im Bebauungsplan eine vielversprechende Planung von Fassadengrün zu ermöglichen. In einem aktuellen Projekt beschäftigen wir uns damit, die im Bebauungsplan vorgegebenen unterschiedlichen Dachformen und Geschossigkeiten gestalterisch in einem Gebäudekomplex zu vereinen. All diese Herausforderungen fließen in unseren kreativen Entwurfsprozess ein und führen zu einer eigenständigen Architektur, die von Ort und Aufgabe inspiriert ist."

Was ist moderne und urbane Architektur für Sie? Worauf kommt es an, wenn man ein Quartier plant?

Jan-André Meyer: "Moderne oder zeitgenössische Architektur im urbanen Kontext sollte wie schon immer den Ort, die Umgebung, den Kontext, also den Genius Loci berücksichtigen und in sich aufnehmen. Die Geschichte des Ortes soll bestmöglich fortgeschrieben werden und uns, der Gesellschaft, einen Mehrwert anbieten.

„Livable Cities“
Heute und in der Zukunft werden immer mehr Menschen in Städten wohnen. Daher stellt sich für uns immer die Frage, was können wir tun, um Verbesserungen für eine lebenswerte Stadt zu erreichen. Bei urbaner Dichte ist der Freiraum immer begrenzt, daher geben wir der Qualität der Freiräume mehr Aufmerksamkeit und Gewichtung. Dies trifft sich mit dem Wunsch in der Stadt nach mehr Gemeinschaftsfläche, im Quartier als auch im Gebäude. Diesen Bedarf begegnen wir, neben anderem mit gut gestalteten und begrünten gemeinschaftlichen Außenräumen, in denen sich die Bewohner gerne aufhalten. Wir sind überzeugt, dass auch die Anmutung der Architektur, maßgeblich in Form von Fassadengestaltung, den Raum zwischen den Gebäuden, beeinflusst. Für uns muss urbane Architektur auf ein menschliches Maß eingehen. Gebäudeproportionen, Gebäudegliederung und Fassadengliederung in Zusammenspiel mit Fassadendetails sind gestalterisch wichtige Entwurfsparameter, die wir uns zu Nutze machen. Wir sind stark interessiert klassische, architektonische Elemente wie Erker, Gesimse, Sockel usw., in unsere Architektur zu integrieren, da neben den Möglichkeiten der Fassadengliederung, diese Elemente von den Menschen, vor der Moderne und weiterhin, als schön empfunden werden."

Quelle: Jan-André Meyer Architekten

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